Wandernung entlang der Soca im Nationalpark Triglav
The Sound of the Soca

Um die Quelle der Soca zu erreichen ist ein kleiner Klettersteig zu erklimmen. Damit wird das Erlebnis Soca zu einem kleinen Abenteuer. Für viele Besucher gewiss ein Herausforderung.
Die Quelle der Soca liegt in einer Grotte. Das glasklare Wasser liegt ruhig darin. Ein spritueller Ort für einen mächtigen Fluss über den Lieder geschrieben wurden. Einige Meter hinter der Wiege strömt das Wasser unter Steinen hervor. Ich würde sagen, das ist schon ein kleiner Fluss mit viel Energie. Die Reise des jungen Bergflusses beginnt powerfull. Bevor das Wasser steil hinunterstürzt rauscht es über Steine, um sich sozusagen warm zu laufen. Ein gewaltiges Erlebnis.
Ein Ort der den Naturliebhaber erfreut, Kraft für neue Abenteuer schenkt.
Ein Ort für Umweltschützer, der zum Nachdenken anregt. Zum Glück entspringt die Soca im Nationalpark Triglaf, einem gewaltigen Alpenarena, das für die nächsten Generationen gut geschützt wird.
Ein Ort an dem der Klimawandel gewaltige Auswirkung auf die Tiere, Pflanzen und die Menschen haben wird. Wie wird sich dieses Ökosystem verändern, wenn es trockener und wärmer wird.

Kurz nach der Ursprung ist die Soca zu einem gewaltigen Gebirgsfluss gewachsen. Mit einem gewaltigen Lärm rollt das Wasser über die Steine. Diamanten klar stürzt die Soca dahin, freut sich auf die gewaltige Reise. Der Abenteuerdrang des Flusses ist zu spüren.
Auch ich bin aufgeregt auf diese Reise. Die kommenden Tage wird mich das Rauschen begleiten. Ich freue mich darauf.
Abwechlungsreich ist der Weg, den die Soca geht. Nicht immer steil hinab über Stock und Stein. Es geht auch ruhig und beschaulich. Hier können Wanderer ihre heißen Fußsohlen kühlen. Es sieht so aus, als hätter die Soca diesen Ort selbst so bereitet. Sie möchte sich zeigen, sich auf sich aufmerksam machen.
Als ich hier eine Pause einlegte, verliebte ich mich in diesen Ort. Das süße Rauschen, das klare Wasser, das sanfte dahinströmen. Der Soca kann auch leise sein.
Ich freue mich, dass mich die Soca auf meine Climate Art Projekt "The Sound of Nature" begleitet. Die ersten Erlebnisse motivieren mich, weiter zu machen. Einen Weg zu finden auf das Klima, auf die Klimaveränderungen aufmerksam zu machen. Ich möchte nicht die Bilder von ausgedrockneten Böden und brennenden Wälder zeigen, sondern die Schönheit der Natur, die wir für unsere nächsten Generationen erhalten müssen. Diese Frische der Natur schenkt uns die Ressourcen die wir zum Leben benötigen.
Gestern hab ich im Infozentrum in Trenta einen Film gesehen und einen Spruch gehört. Das Besondere ist das, was man nicht zählen kann. Und was zählbar ist, ist nicht aufregend genug, um es zu zählen. Oder so ähnlich.
Die Wassermoleküle der Soca, die in den nächsten Tagen auf meinem Weg vorbeihuschen, sind kaum zählbar. Darum hat es Wert, die Soca zu folgen und zu beochten.

Nach dem Ort Trenta überquere ich zwei ausgetrocknete Gebirgsbäche, die den Anschein haben, dass dies nicht normal ist. Der Sommer war sicherlich auch hier trocken, auch wenn dies der Natur nicht anzusehen ist.
Ich bin erste wenige Kilometer auf dem Soca Trail. Muss aber sagen, der Pfad ist super angelegte und die Soca in greifbarer Nähe. Meine Freundin, die Soca fließt ruhig über Stock und Stein. Ich finde dies Normalität sehr angenehm und passend zu dem mächtigen Gebirge im Hintergrund. Sogar die Pyramide des Triglaf ist zu sehen.
Das Gesicht der Soca zeigt sich nicht immer so ruhig und verspielt. Plötzlich verengt sich das breite Flußbett auf ein bis zwei Meter. Da geht sprichwörtlich die Post ab. Mit voller Kraft hat sich meine Freundin durch den Fels geschliffen. Das Wasser drängt sich wild durck die Enge und entspannt sich in ausgeschliffene Becken, die wie Badewannen aussehen. Ein tolles Naturspetakel.
Nach einigen hundert Meter macht sich die Soca wieder breit, als wäre nichts gewesen. Auch mein Schritt wird langsamer. Es liegt nicht an meinen Beinen sondern an den Schmerzen, die der Rucksack nach einigen Stunden verursacht. Daran wird sich mein Körper wohl nie gewöhnen. Ich hab so meine Techniken entwickelt, um zügig weiter zu Joggen und die Schultern zu entlasten. Vielleicht hat meine Freundin die gleichen Methoden. Sich über eine längere Zeit zu entspannen, um sich dann mit voller Wucht durch den Fels zu fressen.
Und jede Verengung weitet sich. Ist nur eine Frage der Geologie. Für die Soca der Zeitpunkt sich zu entspannen. Die Verkampfung zu lösen und seine Schönheit zu zeigen. Dies Übergänge sind magische Punkte. Was ein Fluss wohl denkt? Schade, dass wir die Sprache des Flusses nicht verstehen.
Das Element Wasser ist etwas uns noch verschlossenes. Wir kennen die chemische Zusammensetzung aber wir da gibt es mehr. Es gibt Berichte und Artikel, in denen es über mehr geht. Wasser kann ich etwas merken, es gibt glückliches und trauriges Wasser. Wasser kann sich fest, flüssig oder gasförmig anfühlen. Woher kommt eigentlich das Wasser auf unserer kleinen Erde?
Seit ich an der Soca entlanglaufe, hab ich das Dauerrauschen unserer Zivilisation verloren. Oder ist es hier im Nationpark nicht mehr zu hören. Oder hat mich die körperliche Anstrengung taub gemacht. So wie mich die schmerzhafte Gürtelrose am Kopf einiges an Sehkraft genommen hat. Schmerz und Lärm zerstört unsere Sinneswahrnehmung.
In dieser Ruhe beginnen meine Sinne trotzdem kleine Dinge wahrzunehmen. Ein Zwitschern eines Vogels, ein Berechen eines Astes, sogar das Fallen eines Blattes nehme ich wahr. Ein angenehmes Gefühl. Auch eine kleine Schlange am Weg nehme ich mit Freude wahr.
Ein letzter Blick zu meiner Freundin. Dann führte mich der Wanderweg nach Bovec. Ein erlebnisreicher und vielseitiger Tag.
Was könnte sich an diesem Ort verändern, wenn es trochener wird. Obwohl der Wetterbericht seit Tagen Niederschläge ankündigt, kann ich Sonnenschein geniesen. Für mich super aber irgenwie zu trocken für die Natur.
Ich denke, dass ich morgen Regen erleben werden. Bin auf die Veränderungen im Gesicht meiner Freundin gespannt. Wird auch Sie wütend und schwillt an? In welcher Farbe wird Sie sich zeigen?
Von Bovec nach Kobarid
Die Grenze des Nationalparks Triglav liegt vor Bovec. Es gelten die strikten Regeln zum Schutz der Natur nicht mehr. Auf der Soca ist Wassersport und vieles Mehr ist erlaubt. Da sollte ich mal nachschlagen.
Die sportliche Herberge in der ich übernacht bietet Kajakfahrten und Canyoning an. Viele junge Menschen und eine tolle Stimmung.
Ich laufe in Richtung Süden und nicht entlang des Wanderwegs, um Stecke zu sparen. Trotzdem liegen fast 25 km vor mir. Ich komme gut vorwärts. Es macht auch Freude durch die kleinen Ortschaften zu laufen.
Das ich den Nationalpark verlassen habe, wurde mir klar, als ich den Bagger und den Laster im Flußbett sehe.
Nun wird der Weg etwas trotlos. Auf einem Forstweg stampfe ich Kilometer für Kilometer weiter. Die Soca fließt summend in ihrem Flussbett. Das ist die Atmosphäre, die Padler lieben.
Die Sonne brennt. Komme aber zügig weiter. An einer Brücke lege ich eine Pause ein und treffe Facy.
Aus der Forststraße wird ein aufregender Wanderweg. Die Soca hat sich ausgeruht. Tosend und schnaubend gehts weiter.
Vor Kobarid hat sich die Soca ein tiefes Flussbett gegraben. Aus der kleinen Soca, die vor wenigen Tag erst geboren wurde, ist ein jugendliche Dame geworden. Ruhig fließt die Soca durch den tiefen Graben.